7 Hinweise zur Erstellung der Stückliste (BOM) in der Elektronikfertigung

25.02.2021Przemysław Prolejko

Was ist eine BOM-Liste?

Die Stückliste, d.h. BOM (eng. Bill of Materials) ist ein Element der technischen Dokumentation eines Produkts. Es ist eine zentrale Informationsquelle, die eine Liste aller Materialien enthält, die zur Herstellung eines Stücks eines Endprodukts erforderlich sind. Jedes Produkt, das das Ergebnis des Produktionsprozesses ist, wie z. B. die Elektronikmontage, verfügt über eine eigene Stückliste.

Die BOM-Liste ist ein geordnetes Dokument, das eine hierarchische Struktur aufweist und in der Regel die Notation vom Allgemeinen zum Detail verwendet. Dies bedeutet, dass ein fertiges Produkt auf der höchsten Ebene angezeigt wird, während Komponenten und Materialien auf der niedrigsten Ebene angezeigt werden.


Vorteile einer gut vorbereiteten und ausgefüllten Stückliste

Eine gut durchdachte und korrekt ausgefüllte BOM-Liste ist ein wichtiger Teil der Produktdokumentation. Gleichzeitig geht es um Daten, die zur Analyse des gesamten Geschäftsprozesses rund um das Produkt auf verschiedenen Ebenen erfolgreich herangezogen werden können:

  • Bestandsmanagement - die Analyse der BOM-Liste hinsichtlich des für die Produktion erforderlichen Bestands hilft, den Einkaufsprozess (Anzahl der Lieferanten, Häufigkeit der Bestellungen, Mengen der bestellten Komponenten) zu optimieren und eine schlanke Lieferkette aufrechtzuerhalten;
  • Nachhaltige Produktion - Vorteilhaft sowohl für das Finanzergebnisse als auch für die Umwelt. Dank der Optimierung der Lieferkette (bezüglich Bestellungen von Produkten, die in einer angemessenen Menge erforderlich sind) können die Einsparungen in andere Bereiche des Unternehmens umgeleitet werden;


Wie man eine korrekte BOM-Liste für einen EMS-Dienstleister erstellt

Das Erstellen einer BOM-Liste ist eine wichtige und zeitaufwändige Tätigkeit. Die Verwaltung der Stückliste, die Aktualisierung der enthaltenen Informationen und Weitergabe von Produktdaten kann überwältigend werden, daher ist es am besten, von Anfang an anzunehmen, die die Arbeit systematisieren und die Zusammenarbeit mit einem EMS-Hersteller erheblich erleichtern.

1.    Dokumentformat

Die BOM-Liste wird am besten als eine Excel-Datei erstellt. Die Tabellenkalkulation ist ein beliebtes Werkzeug, das immer in den Office-Softwarepaketen von Unternehmen zu finden ist, unabhängig von der Größe der Organisation.

Dank der Verwendung dieses Formats wird die eingereichte Stückliste eine klare und lesbare Struktur und Aufzeichnung, in der jede Komponente in einer separaten Zelle gespeichert wird und die gesamte Zeile für ihre Merkmale verwendet wird (je umfangreichere Liste, desto effektiver die Verwaltung des Produktherstellungsprozesses).


2.    Aktualisierung der BOM-Liste

Falls Änderungen an einem Produkt vorgenommen werden, soll der EMS-Hersteller auch eine aktualisierte Stückliste erhalten. Auf diese Weise erfolgen die Änderungen im Produktionsprozess reibungslos und ohne zusätzliche Kosten. Die Übermittlung an Kontraktor einer alten Stückliste mit Komponenten, deren Produktion gestoppt wurde, kann dazu führen, dass diese nicht mehr beschafft werden können und folglich die Produktion der OEM-Elektronik eingestellt wird. Daher ist es am besten, eine zuvor gültige Datei zu aktualisieren, anstatt weitere Versionen zu erstellen.


3.    Bauteilenspezifikation

Jede Komponente auf der Stückliste soll so genau, wie möglich beschrieben werden:

  • Spezifikation - identifiziert eine Komponente eindeutig und legt die Lagerbedingungen oder Lagerungshöchstdauer fest.
  • Anzahl - erforderlich für die Herstellung einer Einheit des Endprodukts (wenn das Element im Rahmen der BOM-Liste in verschiedenen Produktionsstufen wiederholt wird - es soll auf jeder Stufe des Prozesses, je nach Bedarf, separat aufgeführt werden)
  • Liste alternativer Komponente - mit analogen oder ähnlichen Parametern. Sie ist als ein zusätzlicher Schutz bei Problemen mit der Verfügbarkeit von ursprünglich geplanten Elementen verwendet.
  • Liste der zugelassenen Ersatzteile - mit analogen oder ähnlichen Parametern. Es ist ein zusätzlicher Schutz vor Problemen mit der Verfügbarkeit der ursprünglich geplanten Elemente.
  • Liste der zugelassenen Lieferanten – AVL-Ebene (approved vendor list) – Liste der Hersteller, die derzeit vom Auftraggeber für die Lieferung der in der Stückliste angegebenen Komponenten zugelassen sind.
  • Reference designator (RefDes) - Position auf der Leiterplatte, die eindeutig eine Einbaustelle der Montage einer Komponente PCB-Platte definiert. Es ist ein notwendiges Element für die Herstellung des Produkts. 


4.    Angabe von MPN-Artikelnummern (Manufacturer Part   Number)

Die MPN-Artikelnummer soll so angegeben werden, um eine eindeutige Identifizierung des Materials zu ermöglichen und gleichzeitig keinen Raum für Interpretationen lässt (durch Eingabe einer unvollständigen MPN, der Seriennummer selbst usw.). Sie soll für jede Komponent separat angegeben werden (keine Seriennummer der integrierten Schichtschaltungen angeben). Außerdem sollen Informationen über die Art der Verpackung und die spezifischen Lagerbedingungen (z. B. Temperatur und Luftfeuchtigkeit) angegeben werden, unter denen das Produkt aufbewahren werden soll.


5.    Liste der auszuführenden Schritte

Wenn sich die Stückliste auf eine Buildbox oder elektromechanische Baugruppenfertigung bezieht, soll auch eine Aufzählung der zu erledigenden Schritte enthalten. Das Dokument kann in CAD erstellt oder als ein PDF mit Informationen wie Material, Abmessungen, Farbe usw. beigefügt werden.



6.    Anleitung zur Produkterstellung

Eine vollständige und umfassende Anlage, die die Erstellung des Produkts beschreibt. Sie soll Informationen enthalten:

  • welche Materialien zu verwenden sind, z. B. Kleber, Drähte;
  • Verpackung des Endprodukts, wenn ja, geben Sie deren Spezifikation an oder fragen Sie den Kontraktor nach seinen Lösungen; 
  • Visualisierung des Endprodukts - in Form eines Fotos/einer Grafik, es ist am besten, eine Probe (Tester) zu senden. 


7.    Informationen über zuvor vertragsgebundenen Quellen


Wenn ein Produkt schon früher von einem anderen EMS-Dienstleister für den Auftraggeber gefertigt wurde, soll diese Information auch dem aktuellen Vertragselektroniklieferanten mitgeteilt werden.
Eine technische Dokumentation, einschließlich einer Stückliste, ist das grundlegende Kommunikationsmittel zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Im Zusammenhang damit sollen bei ihrer Erstellung so viele Produktdetails, wie möglich angegeben werden. Dies hat den gleichen Einfluss auf die reibungslose Produktion OEM-Elektronik, wie ein ständiger Kontakt mit EMS-Dienstleister. Insbesondere dann, wenn Änderungen, sog. Engineering Change Order (ECO), einschließlich der Materialien betreffenden Änderungen, vorgenommen werden sollen.

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