Jedes auf dem Markt funktionierende Unternehmen ist verschiedenen Risiken ausgesetzt. Zu den Hauptrisiken für das Lieferkettenmanagement bei einem EMS zählen steigende Materialpreise, Nachfrage- und Angebotsschwankungen sowie das Risiko von Naturgefahren. Aus Sicht des Lieferkettenmanagements ist es entscheidend, dass der EMS richtig reagiert und das Problem löst. Im Folgenden beschreiben wir einige Maßnahmen, mit denen ein EMS eventuelle Probleme in der Lieferkette bewältigen kann.
Steigende Rohstoffpreise bedrohen die Lieferkette
Steigende Materialpreise sind eine wesentliche Bedrohung für die Lieferkette. Besonders gefährlich ist der dynamische Anstieg von Materialpreisen, der z. B. seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie zu beobachten ist. Aus diesem Grund sind alle unangekündigten und unvorhersehbaren Preiserhöhungen problematisch. Die Preiserhöhungen von Rohstoffen wirken sich stark auf die Kosten von Komponenten und damit auf das gesamte Produkt und Projekt aus. Das ist zurzeit besonders offensichtlich, da die Preise bei praktisch jedem Material steigen. Es ist zu beachten, dass die Reaktion auf den Anstieg von Komponentenkosten u. a. von den verfügbaren Vorräten abhängt. Darüber hinaus hängt der Anstieg von Rohstoffpreisen auch mit der Materialverteilung zusammen.
Wie kann ein EMS den steigenden Materialpreisen in der Lieferkette wirksam begegnen? Vor allem sollte man flexibel auf alle dynamischen Veränderungen auf den Rohstoffmärkten reagieren, denn ansonsten kann von einer angemessenen Reaktion keine Rede sein. Es ist auch notwendig, Parameter in IT-Systemen zu ändern, um die Vorlaufzeit (Lead Time) anzupassen. Ein gut eingerichtetes System zeigt fast sofort einen neuen, früheren Termin für die Bestellung von Materialien an. Außerdem ist es zu erwähnen, dass die Auftragsfertigung von Elektronik auch das Vorschlagen von Materialalternativen und das Sichern von Materialien für einen konkreten Kunden umfasst. Flexibilität bei der Materialverteilung ist auch nicht ohne Bedeutung.
Angebot- und Nachfrageschwankungen
Die Volatilität von Angebot und Nachfrage ist für die Lieferkette gefährlich, weil eine zu hohe Nachfrage bei einem niedrigen Angebot zu Lieferstörungen führen kann. Besonders bedroht ist die Lieferkette eventuell von einem unerwarteten Anstieg des Produktbedarfs aufgrund hoher Nachfrage. Daher könnten einige EMS mit der schnellen Herstellung von Geräten nicht nachkommen. Das Problem lässt sich natürlich auf eine Vielzahl von Faktoren zurückführen, wie etwa das Problem mit der rechtzeitigen Lieferung großer Materialmengen. Aus der Perspektive der Auftragserteilung von Elektronik ist es daher erforderlich, Angebot und Nachfrage zu synchronisieren. Es ist auch darauf hinzuweisen, dass Angebot- und Nachfrageschwankungen ein externes Risiko darstellen, auf das die Firma kaum Einfluss hat. Bei der Auftragsfertigung von Elektronik sind die Schwankungen von Angebot und Nachfrage im Auge zu behalten.
In der Tätigkeit eines EMS spielt Flexibilität eine große Rolle, d. h. die Fähigkeit, schnell auf Angebot- und Nachfrageschwankungen zu reagieren. Eine schnelle Reaktionsfähigkeit wird zweifellos durch geeignete Planungstools begünstigt. Ebenfalls wichtig für die Auftragsfertigung von Elektronik sind Marktanalysen und die Unterrichtung des Kunden über mögliche Risiken. All das wird durch Fachkenntnisse in der Produktion und durch Maßnahmen zur besseren Anpassung an sich ändernde Nachfrage ermöglicht, was zur Steigerung der Konkurrenzfähigkeit des Kunden auf dem Markt beiträgt.
Naturgefahren, Pandemie, geopolitische, wirtschaftliche und andere bekannte Risiken
Naturgefahren sind eine ausgesprochen differenzierte Gruppe von Risiken und stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Lieferkette dar, weil sie diese erheblich stören. Neben Naturgefahren existieren auch Pandemien und geopolitische Risiken. Natürlich ist die Lieferkette auch wirtschaftlichen und anderen Risiken ausgesetzt, die sich negativ auf die Aufrechterhaltung der Produktion auswirken können. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass bei einigen Bedrohungen das Risiko von großen Lieferverzögerungen besteht. Die Auswirkungen von COVID-19 waren in Ländern auf der ganzen Welt zu spüren. Es kam zu erheblichen Verzögerungen bei der Lieferung von Materialien und zu Preissteigerungen.
Bei der Auftragsfertigung von Elektronik sollte negativen Auswirkungen von verschiedenen Gefahren entgegengewirkt werden, indem Pläne für plötzlich auftretende und unvorhergesehene Krisen vorbereitet werden. Es geht hier vor allem um die Umsetzung der Norm ISO 22301 (Business Continuity Management). Eine Zertifizierung nach dieser Norm erfordert die Umsetzung von Plänen für eventuelle Gefahren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist es, auf eine eingetretene Bedrohung schnell zu reagieren, die Situation zu überwachen, auszuwerten und daraus entsprechende Schlüsse zu ziehen.
Wie sollte Ihr EMS Risiken bewältigen?
Sie stellen sich wahrscheinlich die Frage: Wie sollte mein EMS mit Risiken umgehen? Wie schon erwähnt, spielt die Umsetzung der Norm ISO 22301 (Business Continuity Management) in dieser Hinsicht eine entscheidende Rolle. Die Auftragsfertigung von Elektronik sollte auch ein Aktionsplan für die oben genannten Eventualfälle sowie viele andere Gefahren in der Lieferkette umfassen. Durch die Beachtung entsprechender Leitlinien lassen sich die Auswirkungen mildern, da im Notfall ein Plan B vorliegt. Ebenso wichtig ist es, die Kontinuität von Fertigungsabläufen zu gewährleisten und sowohl globale als auch lokale Lieferanten zu haben.
Sicherlich kann jeder EMS in eine Problemlage geraten und vieles hängt von externen Faktoren ab. Dann ist es ratsam zu prüfen, wie der EMS auf Probleme reagiert und ob ein Notfallplan vorliegt, damit die Herstellung Ihrer Geräte mit nur geringen Verlusten erfolgt oder im Idealfall der EMS für die Aufrechterhaltung der Produktion auf dem gleichen Niveau sorgt, je nach dem jeweiligen Risiko.